Implantate
Ein Zahnimplantat ist eine in den Kieferknochen eingesetzte Titanschraube (selten auch Keramikschraube), die dort die Funktion einer künstlicher Zahnwurzel übernimmt. Implantate werden möglichst frühzeitig nach Zahnverlust in den Knochen eingebracht und dienen als Ersatz einzelner Zähne (Schaltlücke), um eine herausnehmbare Prothese zu vermeiden (Freiendlücke) oder um den Halt einer Prothese zu verbessern (reduzierte Restbezahnung oder zahnloser Kiefer).
Implantate bestehen meist aus mehreren Bestandteilen: dem Implantatkörper (der Teil der im Knochen verankert wird), dem Aufbauteil (der Teil, der aus der Schleimhaut heraus ragt und die Krone trägt) und der sog. Suprakonstruktion (der im Mund sichtbare Teil, meist eine Krone oder ein Verbindungselement mit der Prothese).
Es gibt etwa 80 Implantat-Hersteller und über 300 unterschiedliche Implantatformen. Wir verwenden in der Regel Schraubenimplantate aus Titan oder Zirkon ("Keramik") renommierter Hersteller aus Deutschland (CAMLOG, BTI) oder der Schweiz (STRAUMANN) mit Zertifizierung und CE-Zulassung, um Ihnen für viele Jahren Sicherheit und Lieferbarkeit von Ersatzteilen gewährleisten zu können.
Ablauf
Vor der eigentlichen Implantation sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Dazu gehören die Beratung und Aufklärung des Patienten, das Anfertigen von Röntgenbildern und ggf. Planungsmodellen sowie die Aufstellung eines Heil- und Kostenplanes. Eine zahnärztliche Implantation wird in unserer Praxis in örtlicher Betäubung vollkommen schmerzfrei durchgeführt. An der Implantationsstelle wird die Schleimhaut eröffnet und das Implantatlager stufenweise nach individuell festgelegter Länge und Durchmesser unter Kühlung mit steriler Kochsalzlösung aufbereitet. Nach dem Eindrehen des Implantates wird die Schleimhaut mittels Naht dicht verschlossen. Diese Naht wird nach einer Woche entfernt.
Anschließend muss das Implantat unbelastet für die Dauer von zwei bis sechs Monaten (je nach Knochenqualität) einheilen. Während dieser Zeit trägt der Patient in der Regel ein Provisorium.
Nach der Einheilphase wird das Implantat wieder frei gelegt, ein Abdruck für den Zahntechniker genommen und nach Fertigstellung die Suprakonstruktion eingegliedert. Anschließend wird das Implantat wie ein eigener Zahn gepflegt und regelmäßig von uns kontrolliert. Dadurch können Sie selbst für Ihr Implantat ein langes Leben garantieren.
Knochenaufbau
Nach Zahnverlust kommt es meist sehr schnell zum Abbau des Knochens, da die funktionelle Belastung nicht mehr gegeben ist. Auch entzündliche Prozesse wie Parodontitis oder Zysten können den Knochen sehr schnell zerstören. In solchen Fällen kann es notwendig sein, den Knochen erst wieder aufzubauen, um eine Implantation durchführen zu können. Für diese sog. Augmentation gibt es verschiedene Techniken, die wir in unserer Praxis durchführen.
Sinuslift: Im Seitenzahnbereich des Oberkiefers befinden sich die mit Luft gefüllten Kieferhöhlen. Um ein Implantat stabil verankern zu können kann man den Boden der Kieferhöhle anheben und den entstandenen Hohlraum mit eigenem Knochen und/oder Knochenersatzmaterial auffüllen. Dies geschieht entweder durch ein kleines Fenster in der seitlichen Kieferhöhlenwand (sog. direkter Sinuslift) oder durch das Bohrloch für das Implantat (sog. indirekter Sinuslift).
Knochenblock: Ist der Knochen bereits teilweise abgebaut, kann man ggf. mit einem Stück transplantiertem Knochen, das wir in der Regel aus dem Unterkiefer entnehmen, den Defekt wieder aufbauen. Das entnommene Stück wird hierzu mit Titanschrauben an der benötigten Stelle fixiert.
Bonesplit: Ist der Kieferkamm sehr schmal, kann man diesen der Länge nach spalten und dann mit speziellen Instrumenten dehnen und spreizen, so dass man eine ausreichende Breite erzielt, um Implantate zu setzen.
Knochenzylinder und -späne: Ist der Defekt an der Implantationsstelle klein, kann man aus verschiedenen Bereichen des Ober- oder Unterkiefers Knochenzylinder oder auch nur Knochenspäne entnehmen und mit diesen den Defekt ausgleichen bzw. die Implantatoberfläche abdecken.
Knochenersatzmaterial: Diese Materialien in Form von Granulaten oder Blöcken werden industriell durch chemische und/oder thermische Behandlung aus natürlichem Knochen (z.B. Rind) gewonnen oder synthetisch hergestellt. Sie sind viele Jahre lang erprobt und häufig eine eine sinnvolle Alternative zur Entnahme von körpereigenem Knochen.
Weitere Informationen finden Sie bei unseren Partnern MEDENTIKA, CAMLOG, BTI, STRAUMANN und GEISTLICH.